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Geldanlage: “Bei mir bekommen Sie alles aus einer Hand”: So funktionieren Finanzvertriebe

Finanzvermittler locken gerne mit dem Rundumsorglos- Paket (Symbolbild)




Die Berater treten seriös auf und präsentieren sich als neutrale Experten für Geldanlage und Steuersparmodelle. Im aktuellen “Tatort” aus Köln ging es um Strukturvertrieb in der Finanzbranche. Das gilt es zu beachten.Das Versprechen:Berater sogenannter Allfinanz-Vertriebe treten als väterliche Freunde auf, die sich um das gesamte finanzielle Wohl des Einzelnen und seiner Familie ein Leben lang kümmern. Von der Autoversicherung über den Bausparvertrag bis zur Privatrente. “Ihr müsst euch keine Sorgen mehr machen”, suggeriert die Werbung ihrer Arbeitgeber, die DVAG, AWD (heute Swiss Life Select), OVB oder MLP heißen. Für lau.Sie treten seriös auf, tragen gern dunkle Anzüge und einfarbige Krawatten und präsentieren sich als neutrale Experten für Geldanlage und Steuersparmodelle. Sie versprechen, aus dem Wirrwarr von Vermögens- und Versicherungsprodukten das Richtige herauszusuchen und es fortan jeder Lebenslage anzupassen.Die Wirklichkeit:Berater der Allfinanzfirmen sind raffiniert: In der Regel akquirieren sie zunächst bei Familienmitgliedern, Bekannten und Arbeitskollegen und drängen sie gleichzeitig, ihre Dienste weiterzuempfehlen. Das hat System: Wer kann schon einem Freund einen Gefallen abschlagen? Sie sind dabei nicht unabhängig, sondern arbeiten gegen Provision.Selbst wenn sie am Laptop durch unendliche Angebotslisten scrollen, verticken sie am Ende fast immer das, was ihnen ihre Vertriebsgesellschaft vorsetzt. Die Software leitet sie zielsicher zu den Hausprodukten, die nicht optimal für den Kunden sein müssen. Die Handelsvertreter der DVAG veräußern vor allem Produkte der Generali-Gruppe (Aachen-Münchener, Badenia, Advocard) und der Deutsche-Bank-Fondsgesellschaft DWS. MLP gehört unter anderem den Versicherern HanseMerkur, Barmenia und Allianz. Swiss Life Select ist fest in Händen des Lebensversicherungskonzerns Swiss Life.Ist ein Vertrag erst einmal unterzeichnet, bleibt von der väterlichen Sorge oft wenig übrig: Die Finanzberater kassieren ihre Provision und sind dann für das Vertragsverhältnis nicht mehr zuständig. Gleich geht es wieder auf Kundenjagd, denn alle arbeiten im Strukturvertrieb: Jeder Verkäufer in der pyramidenartig aufgebauten Organisation kann seinerseits neue Unter-Verkäufer anwerben. An deren Vertragsabschlüssen verdient er mit und kann in der Hierarchie aufsteigen.Die Alternative:Ob Geldanlage, Versicherung oder Vorsorge, alles nur einem anzuvertrauen klingt bequem. Ist aber gefährlich. Wenn der Berater dann noch ein guter Bekannter oder Kollege ist, gilt besondere Achtsamkeit: Die persönliche Nähe soll Vertrauen wecken und die Bereitschaft, schnell etwas zu unterschreiben. Um nicht zu teure oder schlechte Verträge abzuschließen, sollte man den Aufwand nicht scheuen, noch einen zweiten Berater aufzusuchen, und alles gegenchecken lassen – am besten in einer Verbraucherzentrale.www.finanzplaner-deutschland.de: Ein Netz von Finanzberatern, die auf Honorarbasis arbeiten



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Author : Rolf-Herbert Peters

Publish date : 2024-01-14 19:35:00

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