Nach dem Streikabbruch der GDL folgen die Bahnen am Montagmorgen wieder dem normalen Fahrplan. Bahnkunden dürfen aufatmen. Doch der nächste Streik kündigt sich bereits an.Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihren Streik bei der Bahn am Montagmorgen vorzeitig beendet, der Konzern arbeitet wieder mit dem regulären Fahrplan. Nach den vorherigen Arbeitskämpfen gelang die Rückkehr zum normalen Betriebsablauf in den meisten Regionen recht schnell – doch ist das nach fünf Streiktagen und dem überraschenden vorzeitigen Ende des Ausstands auch dieses Mal wieder möglich? Ein Überblick über die wichtigsten Fragen:Sind ab Montagmorgen alle Züge wieder unterwegs?Das hofft zumindest die Deutsche Bahn. “Ab 2.00 Uhr am Montag versuchen wir im Fernverkehr wieder weitestmöglich das normale Angebot zu fahren”, sagte eine Sprecherin des Konzerns am Wochenende. “Da kommt es aber natürlich im Lauf des Montag vereinzelt noch zu Einschränkungen”, betonte sie. Im Regionalverkehr erwartet die Bahn regionale Unterschiede beim Neustart nach dem Streik. “Auch da wird es am Montag sicherlich noch hier und da etwas ruckeln”, sagte die Sprecherin.STERN PAID Interview Weselsky16:47Müssen Tickets für Montag auch am selben Tag genutzt werden?Nein. Die Bahn hatte die Zugbindung für Fahrkarten im Streikzeitraum aufgehoben, damit die Fahrgäste ihre Reisen flexibel verschieben und bei Bedarf auch erst nach dem Streik nachholen können. Dieses Angebot bleibt trotz der Verabredung zwischen Bahn und Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) über das vorzeitige Streik-Ende bestehen. “Alle Fahrgäste, die ihre ursprünglich für Mittwoch, 24.01.2024 bis Montag, 29.01.2024 geplante Reise verschieben möchten, können weiterhin ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen”, teilte die Bahn mit. Die Zugbindung sei aufgehoben.Wo gibt es Informationen über den Fahrplan ab Montag?Wer am Montag mit der Bahn fahren möchte, sollte vor allem die Fahrplaninformationen auf der Webseite der Bahn oder in der App DB Navigator im Blick halten. “Wir sind jetzt dran, alle unsere Fahrplaninformationen in die Auskunftsmedien zu übertragen, so dass jeder weiß, was am Montag möglich ist”, sagte Sprecherin Anja Bröker am Samstagnachmittag. Zudem würden Tausende Zugfahrten und die Schichten der Mitarbeiter über das Wochenende neu geplant, damit der Neustart am Montagmorgen gut gelingt.Wann droht der nächste Streik?Zumindest die nächsten fünf Wochen bis einschließlich 3. März dürften ohne weitere Arbeitskämpfe bei der Bahn bleiben. Der Konzern hat sich mit der GDL darauf verständigt, ab dem 5. Februar unter Ausschluss der Öffentlichkeit und bei Bedarf mit Moderatoren über neue Tarifverträge zu verhandeln. Ziel sei es, bis Anfang März zu einem Abschluss zu kommen, hieß es von der Bahn. Wenn das gelingt, wären weitere Streiks bei der Deutschen Bahn auch in den nächsten Monaten ausgeschlossen.GDL Streik Erfolge 1635Was passiert ohne Einigung?Dann sind auch längere Streiks jederzeit wieder möglich. Seit der Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern darf Gewerkschaftschef Claus Weselsky dieses Mittel jederzeit anwenden, sofern ihn kein Arbeitsgericht stoppt. Die Gewerkschaft und der Konzern haben sich verständigt, dass die Verhandlungszeit auch noch über den 3. März ausgeweitet werden kann. Scheitert die Verhandlungsoffensive komplett, dürften die Zeichen aber wieder auf Eskalation und Arbeitskampf stehen.Könnten Angestellte im Nahverkehr streiken?Nach dem Ende des Warnstreiks bei der Bahn drohen Arbeitsniederlegungen bei Bussen und Bahnen in weiten Teilen Deutschlands. Die Gewerkschaft Verdi will am Montag (15.00 Uhr) über mögliche Warnstreiks im Öffentlichen Personennahverkehr in mehreren Bundesländern informieren. Die Gewerkschaft verhandelt seit einigen Tagen parallel in allen Ländern außer Bayern über Tarifverträge im öffentlichen Nahverkehr. Dabei geht es in manchen Ländern um höhere Entgelte, andernorts werden die sogenannten Manteltarifverträge neu verhandelt, also die Arbeitsbedingungen. Die Tarifrunde wirkt sich laut Gewerkschaft auf mehr als 130 kommunale Unternehmen und rund 90.000 Beschäftigte in den Städten und Landkreisen aus.Die Belastung der Beschäftigten und die Personalnot im ÖPNV hätten immer mehr zugenommen, teilte Verdi vor der Pressekonferenz mit. Daher müssten schnell Lösungen gefunden werden, um eine Entlastung herbeizuführen. Die bisherigen Verhandlungen in den Bundesländern seien allesamt ohne Ergebnis geblieben.
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Publish date : 2024-01-29 09:38:00
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