Im April 2019 starb Schauspielerin Hannelore Elsner. Die ARD wiederholt einen “Tatort”, in dem sie in einer ihrer letzten Rollen zu sehen ist. Elsners Auftritt ist der Höhepunkt in einem sonst zähen Film.2 von 5 PunktenHochkarätig besetzte, aber langatmige Geschichte: eine letzte Hommage an Hannelore ElsnerWorum geht’s?Staatsanwalt Bachmann hat 20-jähriges Dienstjubiläum. Das wird im Polizeipräsidium ordentlich gefeiert. Vor allem die Kommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) lassen es bei Schnaps und Karaoke ordentlich krachen. Am nächsten Morgen werden sie völlig verkatert zu einem Tatort gerufen. In einer entlegenen Hütte ist ein nackter Mann an einen Stuhl gefesselt. Er wurde vor seinem Tod gefoltert und hat eine Plastiktüte über dem Kopf. Polizeihauptmeister Ansgar Matzerath (Peter Lohmeyer) behauptet, den Mann ermordet zu haben, weil der vor sieben Jahren seine Frau entführt und vergewaltigt hat – der Täter wurde nie gefasst. Janneke und Brix müssen nun den alten Fall aufrollen: Ist das Opfer wirklich der Vergewaltiger von Matzeraths Frau? Und wurde ihr Kollege zum Mörder? Unterstützt werden sie von der pensionierten Kommissarin Elsa Bronski (Hannelore Elsner), die damals die Ermittlungen leitete.PAID Warum ich seit 50 Jahren “Tatort” gucke – und es auch weiter tun werde_15.30Warum lohnt sich der “Tatort: Die Guten und die Bösen”?Im April 2019 erlag Hannelore Elsner ihrem Krebsleiden. Wie krank die Schauspielerin wirklich war, wussten nur die wenigsten. Bis kurz vor ihrem Tod stand sie noch vor der Kamera. Der Frankfurter “Tatort” wurde vom 5. März bis 3. April 2019 gedreht und ist eine Hommage an die große Schauspielerin geworden. Der Film hat viele philosophische Aspekte. Die Kommissare Janneke und Brix hinterfragen ihre Rollen als Polizisten, die Werte ihres Handelns und den Sinn von Strafen. Sie nehmen aber auch das moderne Arbeiten amüsant aufs Korn und jonglieren dabei mit Begriffen wie Change-Management, Cross-Development und Jour fixe. “Die sollen uns einfach unsere Arbeit machen lassen”, flucht Brix in einer Szene.Was stört?Es gibt eine Leiche, es gibt einen vermeintlichen Täter und es gibt ein Geständnis: Das alles innerhalb der ersten 15 Minuten. Danach plätschert der Film ohne echte Höhepunkte so dahin. Spannung kommt überhaupt nicht auf. Man hat eher das Gefühl, 90 Minuten einem zähen Verhör beizuwohnen.Die Kommissare?Nicht nur die Kommissare Janneke und Brix sind in dieser “Tatort”-Episode in einem desolaten Zustand, sondern auch das Polizeipräsidium. Überall tropft und zieht es, es wird gebohrt, gehämmert und geschraubt. Das Gebäude wird renoviert und soll bald in neuem Glanz erstrahlen. Doch bis dahin müssen Janneke und Brix auf dem Flur arbeiten und Verhöre hinter Toilettenwänden führen. Kommissar Brix plagen zusätzliche gesundheitliche Sorgen, aber außer seiner Vermieterin Fanny weiß niemand davon. “Das geht niemanden etwas an. Außerdem rede ich nicht gern über Krankheiten”, sagt er.Tatort Ausstiege 16:40Ein- oder ausschalten?Der Fall lohnt das Einschalten nicht, Hannelore Elsner noch einmal auf dem Bildschirm zu sehen hingegen schon – auch in der Wiederholung.Der “Tatort: Die Guten und die Bösen” wurde erstmals am 19. April 2020 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt den Fall am 26. April 2024 um 22.20 Uhr.
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Author : Julia Mäurer
Publish date : 2024-04-26 13:51:00
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